Freitag, 14. Juni 2013

A Tribute to Man Ray



L. Fritz Gruber: Man Ray und Renate Gruber, Sommer 1960, Farbfotografie.

Wenn man ein Interesse für Fotografie hegt sollte einem der Name Man Ray bekannt vorkommen. Das Museum Ludwig lockt derzeit mit einer Ausstellung von Man Rays berühmten Portraitfotografien und zahlreichen Exponaten des L. Fritz Gruber Archivs, die sehr private Einblicke in Man Rays Leben und die enge Freundschaft mit dem Ehepaar Gruber gewähren.



Duane Michals, Man Ray, Juliet, Renate und L. Fritz Gruber im Studio von Man Ray, Paris 1973, s/w Fotografie.


 Das Museum bewirbt die Ausstellung mit einem neckischem Foto Man Rays mit Renate Gruber. Es wird einem nicht nur die enge Verbindung zwischen Künstler und Sammler, sondern auch Mode und Zeitgeist vor Augen geführt. Unterstützend sind zahlreiche Aufnahmen der Privaträume und des Ateliers Man Rays exponiert. Wer noch tiefer in das Leben und Arbeiten des berühmten Fotokünstlers eintauchen möchte, kann sogar einige Briefe einsehen, die dem Besucher als Kopien zur Verfügung gestellt werden.


Man Ray: Masque, Rayographie, ca. 1920.


Auch wenn Man Ray häufig nur mit seinen Rayographien assoziiert wird, bietet das Œuvre eine gewisse Vielfältigkeit an, die auch in der Ausstellung des Museum Ludwig zur Geltung gelangen kann. Neben eben diesen Fotogrammen gibt es 37 Kontaktabzüge von Portraits zu betrachten, die auf der Rückseite von Man Ray selbst mit einer Note bewertet wurden. Gefallen oder Missfallen liegt wie man weiß im Auge des Betrachters, so überraschen viele negative Einstufungen doch sehr. Neben unbekannten Schönheiten finden sich auch zahlreiche Prominente unter diesen Bildern. Besonders bemerkenswert sind beispielsweise die Fotografien von Coco Chanel, Max Ernst und Pablo Picasso.


Man Ray: Coco Chanel, 1935, s/w Fotografie.

Wer sich für Man Rays surrealistische Fotografien interessiert wird auch auf seine Kosten kommen. Glass Tears von 1932, Gräfin Casati von 1928 und Le Violon d’Ingres von 1924 sind die wohl prominentesten Beispiele Man Rays Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre. Seine fotografischen Techniken mögen uns im Zeitalter der digitalen Fotografie nicht mehr im gleichen Maße überwältigen, wie sie die Rezipienten zu jener Zeit überwältigt haben, doch stellt man sie in den zeitlichen Kontext sind seine Arbeiten schlichtweg bemerkenswert. Auch aus den Briefen lässt sich die Begeisterung für seine Technik herauslesen.


Man Ray: Kiki mit Maske, 1926, s/w Fotografie.

 Die Anerkennung der Fotografie als Kunstform war in den 1920er Jahren noch äußerst umstritten. Das neue Medium bildete vor allem mit großer Detailtreue die Realität ab und machte somit den Künstlern Konkurrenz, die sich dem Realismus verschrieben hatten. Wo ist die Kunst in einem mechanisch und physikalisch erzeugten Bild noch vorhanden? Man Rays Mut dieses in der Kunstszene abgelehnte Medium dennoch zu nutzen und letztendlich der Fotografie ihren künstlerischen Wert zu erarbeiten macht diesen Künstler zu einen der wichtigsten Figuren der Fotokunst des 20. Jahrhunderts.


 
Man Ray: Die Violine von Ingres, 1924, s/w Fotografie.

Wie Oscar Wilde schon sagte: „Nachahmung ist die schönste Form der Anerkennung.“ Dies dachten sich wahrscheinlich auch die Fotografen, die liebevoll den Meister auf ihre eigene Art zitieren. Hier sind nur einige Beispiele ihrer Tribute.


Jocelyne Grivaud: Barbie Man Ray, ca. 2009, Fotografie.

Legge:  Tribute to Man Ray, 2012, s/w Fotografie.

Gaetan Caputo: A Tribute to Man Ray, s/w Fotografie.

Lara