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L. Fritz Gruber: Man Ray und Renate Gruber, Sommer 1960, Farbfotografie. |
Wenn
man ein Interesse für Fotografie hegt sollte einem der Name Man Ray bekannt vorkommen. Das Museum Ludwig lockt derzeit mit einer Ausstellung von Man Rays
berühmten Portraitfotografien und zahlreichen Exponaten des L. Fritz Gruber
Archivs, die sehr private Einblicke in Man Rays Leben und die enge Freundschaft
mit dem Ehepaar Gruber gewähren.
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Duane Michals, Man Ray, Juliet, Renate und L. Fritz Gruber im Studio von Man Ray, Paris 1973, s/w Fotografie. |
Das
Museum bewirbt die Ausstellung mit einem neckischem Foto Man Rays mit Renate
Gruber. Es wird einem nicht nur die enge Verbindung zwischen Künstler und
Sammler, sondern auch Mode und Zeitgeist vor Augen geführt. Unterstützend sind
zahlreiche Aufnahmen der Privaträume und des Ateliers Man Rays exponiert. Wer
noch tiefer in das Leben und Arbeiten des berühmten Fotokünstlers eintauchen
möchte, kann sogar einige Briefe einsehen, die dem Besucher als Kopien zur
Verfügung gestellt werden.
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Man Ray: Masque, Rayographie, ca. 1920. |
Auch
wenn Man Ray häufig nur mit seinen Rayographien assoziiert wird, bietet das Œuvre eine gewisse Vielfältigkeit an, die auch in der
Ausstellung des Museum Ludwig zur Geltung gelangen kann. Neben eben diesen
Fotogrammen gibt es 37 Kontaktabzüge von Portraits zu betrachten, die auf der
Rückseite von Man Ray selbst mit einer Note bewertet wurden. Gefallen oder
Missfallen liegt wie man weiß im Auge des Betrachters, so überraschen viele negative
Einstufungen doch sehr. Neben unbekannten Schönheiten finden sich auch
zahlreiche Prominente unter diesen Bildern. Besonders bemerkenswert sind
beispielsweise die Fotografien von Coco Chanel, Max Ernst und Pablo Picasso.
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Man Ray: Coco Chanel, 1935, s/w Fotografie. |
Wer sich für Man Rays surrealistische Fotografien interessiert
wird auch auf seine Kosten kommen. Glass Tears von 1932, Gräfin Casati von 1928
und Le Violon d’Ingres von 1924 sind die wohl prominentesten Beispiele Man
Rays Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre. Seine fotografischen Techniken mögen
uns im Zeitalter der digitalen Fotografie nicht mehr im gleichen Maße
überwältigen, wie sie die Rezipienten zu jener Zeit überwältigt haben, doch
stellt man sie in den zeitlichen Kontext sind seine Arbeiten schlichtweg
bemerkenswert. Auch aus den Briefen lässt sich die Begeisterung für seine
Technik herauslesen.
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Man Ray: Kiki mit Maske, 1926, s/w Fotografie. |
Die Anerkennung der Fotografie als Kunstform war in den 1920er
Jahren noch äußerst umstritten. Das neue Medium bildete vor allem mit großer
Detailtreue die Realität ab und machte somit den Künstlern Konkurrenz, die sich
dem Realismus verschrieben hatten. Wo ist die Kunst in einem mechanisch und
physikalisch erzeugten Bild noch vorhanden? Man Rays Mut dieses in der
Kunstszene abgelehnte Medium dennoch zu nutzen und letztendlich der Fotografie
ihren künstlerischen Wert zu erarbeiten macht diesen Künstler zu einen der
wichtigsten Figuren der Fotokunst des 20. Jahrhunderts.
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Man Ray: Die Violine von Ingres, 1924, s/w Fotografie. |
Wie Oscar Wilde schon sagte: „Nachahmung ist die schönste Form
der Anerkennung.“ Dies dachten sich wahrscheinlich auch die Fotografen, die
liebevoll den Meister auf ihre eigene Art zitieren. Hier sind nur einige
Beispiele ihrer Tribute.
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Jocelyne Grivaud: Barbie Man Ray, ca. 2009, Fotografie. |
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Legge: Tribute to Man Ray, 2012, s/w Fotografie. |
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Gaetan Caputo: A Tribute to Man Ray, s/w Fotografie. |
Lara